Kollektiv Turmstrasse – Like The First Day (DIYNAMIC-032)

Wenn sie, zumindest hier in Berlin, live auflegen sind die Clubs voll. Ich kenne viele Leute die mit Techno nicht so viel anfangen können, bei denen aber trotzdem ein Kollektiv Turmstrasse “Kollektiv-Set” in Rotation läuft. So sei all den Sympathisanten von KT die neue Platte der beiden angetragen.

“First Day” – groovt sich leicht ein wie ein neu beginnender Tag. Wir kennen das von “Grillen im Park”. Lauter werdender Rhythmus und ein verträumtes Piano-Sample. Der Song ist nicht deep, er plätschert aber auch nicht an der Oberfläche. Er hat Drive und kommt doch mit Understatement. Zu schwammig umschrieben? Das ist Kollektiv Turmstrasse. Bei “Last Day” wird die Sache schon ernster und tiefer. Mit Punktierter Achtelnote und einer seichter Snare zollt der Track zwar der allgemeinen Housewelle tribut, jedoch hat (wie sooft) Hitpotential um auch bei den Minimalisten aufgenommen zu werden. Ein wunderbarer Jahresabschluss von Kollektiv Turmstrasse.

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[rating:5:5]

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David Keno – Sissy And The Flute (Paradigma017D)

Quelle: www.paradigmamusik.com
Quelle: www.paradigmamusik.com

David Keno ist cool. Das sagen wir jetzt einfach mal so. Spätestens seit “Discoteca” zuckt es immer leicht in den Hüften, wenn der Herr Keno auf unserer Playlist auftaucht.
Zugegeben wir haben nicht alle Veröffentlichungen von ihm dieses Jahr zu hören bekommen. Aber “Sissy And The Flute” auf Paradigma hat mal wieder Freude bereitet. “The Flute” ist, wie der Name schon sagt, die Flöte die mit einem locker leichten Funk-Beat daher kommt. Kein tot gespieltes Sample, kein endlos langer Break der mit großem Tohuwabohu wieder einsteigt. Nein einfach ein schöner “WarmUpper”. Verspielt aber nicht billig. We like.
“Sissy” ist dagegen ein bisschen sphärischer, deeper, mehr Sonnenuntergang, weniger verspielt, mehr Afterhour. Ach Vergleiche – der Song ist schön und sowas liest man viel zu selten über Techno. Wir fühlen uns an Matzak erinnert oder vielleicht ist es doch ganz anders.

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[rating:90/100]

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Arado & Den Ishu – Uganda Express (DESOLATX005)

Zugegeben der Track ist ein wenig ans uns vorüber gegangen. Klar, er ist auf Loco Dice/Martin Buttrichs Label DESOLAT erschienen und hat so ziemlich aus jeder Ecke des DJ-Jet-Sets Support bekommen. Man hörte ihn hier und da und doch hab ich ihn nie auf die Wunschliste gepackt. Warum eigentlich?

Wenn Stephan Bodzin mit Ariel Flugzeuge hat rumkreisen lassen, dass einem das Mittelohr den Kopf wackeln lies, so wird in “Uganda Express” die MS Arado vom Stapel gelassen. Wummernd die Bassline, treibend die Snare und dazu bläst es mit ach-was-weiss-ich-wievielen Kilohertz aus dem Tieftöner. Man wird zwar das Gefühl von Großhallentechno nicht los. Aber das Ding funktioniert, wie die verschiedenen YouTube-Clips beweisen. Der Song muss auf Platte her – digitale Formate reichen bei dem Soundspektrum nicht aus. Das war bei Bodzin nicht anders.
Zu beiden anderen Tracks “I Know” und “More” können wir wenig sagen, da sich wir noch auf unsere Bestellung warten. Immerhin in rotem Vinyl!

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[rating:4:5]

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könnte ein Hit werden 1

Früher hat mein Vater immer gesagt, dass dieses Technoding vorbei geht. Weil die Musik nichts Nachhaltiges hätte und somit irgendwann aussterben wird.
Um das zu untersuchen ist es wohl noch ein wenig zu früh, da Techno erstens noch zu jung ist und zweitens sich mal wieder neu und neu und neu erfindet. Das es dann doch immer mal wieder Songs gibt, die bei der schieren Fülle an Veröffentlichungen hängen bleiben stimmt mich freudig. Denn ich war, wie man sich denken kann, mit meinem Vater nicht gerade einer Meinung.
Der erste Song unserer Reihe “könnte ein Hit werden” ist damit auch Nathan Fake – The Sky Was Pink im james Holen Remix (wie passend ein remix – irgendwie passt das zu Techno)

viel Spass

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Daniel Steinberg – Rush Me (FMK002)

Arme hoch und abfahrt ging schon immer bei Daniel Steinberg a.k.a. Harry Axt. Unter dem Alter Ego ‘Daniel Steinberg’ durfte man mit “I Like To Be”, “Pay For Me” oder “Viwa La Fiwa” dabei zuhören, was er in alten Swing- und Tonaufnahmen der 20er Jahre entdeckt hat, so geht der lockere minimal Houssound in “Rush Me” weiter.
Etwas unaufgeregt kommt der Sound daher, wenige Breaks, ein schön dahinfließender Bass, aufgepeppt mit kurzen Bläsersamples. Was uns überzeugt hat waren die vocals. Oh mein gott vocals? Nein, kein Handtaschenhouse; ein kurzes “Rush Me” und gut ist. Das die Aussage damit in Kontrast zu dem eher zurückhaltenden Sound steht bedarf einer tiefer gehenden musikwissenschaftlichen Auseinandersetzung. But hey it’s techno. Wir mögen das ding. Am besten ist dabei aber, dass sich der Daniel Steinberg Sound, welcher ja als Pendant zum Technoiden Harry Axt verstanden werden kann. Sich einfach housiger gibt und dabei nicht so “cheesy” wirkt wie so viele Produktionen der letzten Monate.
“Es La Vida” gibt sich da schon ein bißen mehr swinging. Vocals + Bläsersamples, das ganze nicht so ethnomäßig. Hitpotential klingt momentan anders aber das eine oder andere Set kann “Es La Vida” durchaus aufpeppen. Wer sich trotzdem immer leicht an Samims Heater erinnert fühlt schreit bitte laut hier.

Ein wenig enttäuscht, aber auf hohem Niveau waren wir dann von den Format-B Remixen der beiden Songs. Klar die Jungs sind top. Es geht nach vorne. Die sorgen für Stimmung usw. Aber man wird das Gefühl nicht los, dass da immer nur eine Variation aus 3 maximal 4 verschiedenen Drum-Kits existiert, die dann mit ein wenig Trommelwirbel und einer HiHat oder ein paar Klanghölzern clubtauglich geschraubt wird. Gut aber eben auch nix neues. Immerhin kein White Noise.

Daniel Steinberg – Rush Me auf Formatik anhören & kaufen

[rating:4:5]

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