Adana Twins – Strange (Acid Pauli & NU Remix)

Heute: Musik zum Ausrasten. Jedoch im negativen Sinne. Wer hier erwartet, dass nahezu jeder Track ordentlich kickt und Bassdrum und Kickdrum eine Einheit bilden, die als Stoßtrupp das Trommelfell und und Gesäßmuskulatur gleichermaßen in Schwingungen bringt, muss wohl oder übel weiterklicken. Bei Acid Pauli ist alles mal wieder ein bisschen anders. Sein Remix von Adana Twins track Strange zusammen mit Nu ist einer dieser Nummern, bei denen scheinbar ein riesiger Spannungsbogen hin zum großen Drop gespannt wird. Ein Drama, denn dieser Höhepunkt kommt nicht. Der track selbst ist der Höhepunkt. Auf sich selbst konzentriert raschelt und klimpert es, man soll sich verlieren, drehen und fühlen. Da solche Verben nicht zu uns passen, schnell anhören.

 

 

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SOTD: Stimming – November Morning (Brandenburgisches Staatsorchester Version)

Heute mal ein etwas anderer Song of the Day. Martin Stimming, aka Stimming vom Label Diynamic wurde angesprochen, ob man aus seinem track November Morning nicht mal eben eine Orchesterversion machen könnte. Das wurde dann auch mir nichts dir nichts umgesetzt. Wer da die Fäden gezogen, die Partitur geschrieben und das Orchester bezahlt hat, bleibt leider unklar. Dafür aber darf man Zeuge eines interessanten Novums werden. Nämlich die Adaption eines Technosongs von einem klassischen Orchester. Das Samples klassischer Stücke gerne in Technotracks verbraten werden, ist allgemein bekannt. Anders herum jedoch ist es eine Herausforderung.

Das Original

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SOTD: Ricardo Villalobos – Fizheuer Zieheuer

Es gibt so Stücke die müssen erst im Ohr oder Kopf des Hörers reifen. Da wird das Stück am Anfang vielleicht ganz anders gehört und mit der Zeit kristalliert sich soetwas wie eine Intention heraus, die der Komponist oder Produzent erreichen wollte. Oder der Zugang zum Stück ist dem Hörenden vollkommen verschlossen und erst durch eine kulturelle oder soziale Weiterentwicklung kann er sich des Stückes später noch einmal annehmen und findet nun einen Zugang. So oder so ähnlich ist es uns bei Villalobos Fizheuer Zieheuer ergangen.
Als die Platte vor 2 – 3 Jahren hier eintrudelte konnte keiner was mit dem zerschnittenen Track anfangen, der sich erstens über die A- und B-Seite erstreckte und zweitens ein bißchen wie Oktoberfest on Acid anhört. Es wurde dann, auf Grund ihrer Spiellänge, eine bessere Pinkelplatte. Zu Unrecht wie wir nun feststellen müssen.
Ricardo Villalobos zunehmender musikalische Eigenartigkeit und sein Hang zum Avangardismus zum Trotz, ist der Track in etwa das, was ein DJ an so einem Clubabend versucht aufzubauen und das Publikum für sich einzunehmen. Ein Spannungsbogen, ein Set mit Charakter. Das in einem Technotrack zu erreichen ist schwer. Wenn man sich aber auf den Track einlässt, wird das Ganze wie eine kleine verspulte Reise. Ein Ausflug in die WElt der Loops, Echos, Delays und Filter. Sogesehen ein Stück Technogeschichte.

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