Santé – Sick Drummer EP

Percussionelemente sind nicht tot zu kriegen. Nach Bongos ballern nun überall die trommelwirbel rum und geben einen flotten Tango auf jedem zweiten oder vierten Takt. Das knallt im Ohr und macht Laune. Einfallsreich muss dann keiner mehr sein, das Trommelfell ist eh hinüber. Aber genau so muss es ja auch manchmal sein.

Continue Reading

Monkey Fish – Where’s My Doctor?

Abwechslung wollen die Leute ja heutzutage. Kurze Aufmerksamkeitsspannen zwingen sorgen für millionen von Klickzahlen bei kurzen Webvideos und steigenden Quoeten bei den RTL 2 Nachrichten. Da muss auch die Musik nachziehen. Könnte man meinen. Bei Monkey Fish packt man einfach 3 starke Nummern in eine EP und schiesst die Nummer raus. Das ganze relaxt wie ein Feiertag mit vollem Kühlschrank und Vocals die sicher dem einen oder anderen auf die Nerven gehen könnten. Wer drauf steht hört einfach weiter und freut sich über starke Harmonien.

Continue Reading

Skeleton Army – Albie Your Friend EP

Wie sie jetzt wieder alle brüllen, es sei zu heiß, man könne ja gar nichts unternehmen. Muss man auch nicht. Man kann beispielsweise beliebig dahinplätschernde Housemusik hören, sich eine lauwarme Limonade reinspülen und auf den Abend warten. Das ist dann genau so belanglos wie Wetterthemen und dennoch immer ein guter geminsamer Nenner. Wenn also Skeleton Army ein Gast auf einem Stehempfang wäre, man würde sicher mit ihm einen netten Smalltalk führen.

Continue Reading

Die Vögel – The Chicken EP

Wir hatten den Text ja schon halbfertig rumliegen, die Platte durchgehört und uns gefreut, dass mal wieder was von den Vögeln durch durch die Boxen flackert. Hatten uns erst abgewendet von den schrägen Sounds, die jeden Hangover zur Höllentour machen. Waren aber sehr versöhnlich mit den Bläserflächen, den Harmonien und dem immer steten, flackernden Beats. Wir haben uns über das Video gefreut, dass man bei Pampa gebastelt hat. Alles in allem wollten wir uns nur mal mit Euch freuen, dass eine neue Die Vögel EP draussen war und dann haben wir es einfach verafft.



Continue Reading

Purple Velvet – Sparks Fly EP

weg mit der Schnoddrigkeit und Großstadtattitüde – her mit dem Understatement. Wem das zu wenig ist, kann in den Plattenladen seines Vertrauens gehen und sich mal eine ordentliche Soulplatte empfehlen lassen oder was altes von Fugees. Wir handhaben das eh immer anders. Vierviertel hier, Sax da, Snare drüber und dann doch wieder Attitüde. So lange die neue und wahnsinnig fair getradete neue Inbrause fließt und irgendwer was spannendes von letzter Nacht erzählt, haben wir auch einen Soundtrack. Purple Velvet nämlich, der Rest ist Geschwafel.

 

 

Continue Reading

Acumen – MASH (incl. Ruede Hagelstein Remix)

Das Mobilee Sub-Label Leena Music ist sowas wie der Spielplatz der Mobilee Leute. Immer ein wenig anders, verspielter und housiger. Dieser Linie folgt auch die neue Acumen – MASH. Die gleichnamige Single auf der EP ist dann auch genau das, was uns weich werden lässt. HändehochTechno á la Andhim und Co. Dass dann auch noch Ruede Hagelstein einen sauber coolen Remix von ‘The Bug’ beisteuert macht die Sache dann auch zu Hör- und Kaufempfehlung.

Continue Reading

Artenvielfalt – Marzipan EP

Claps und Beats besser four to the floor und dazu eine gute Portion Funk. Mehr braucht es nicht, um uns stumpfe, 4/4 geprägte Technoautisten zu begeistern. Die Artenvielfalt Nummer ist gute Laune, die wir schon von Acker Records oder Stil vor Talent kennen. Wie in den Tagen so mancher Akt kommen die Jungs aus dem Norden der Republik. Ob es die gute Luft oder die eine oder andere Portion Frischfisch ist, wir wissen nicht, welche Stereotype am besten dafür herhält, den Output der Norddeutschen Technoszene zu erklären. So lange aber so tanzbarer Sound dabei rauskommt, fragen wir nicht weiter nach.

Continue Reading

Rebelski – The Rift Valley (Luciano/Lee Van Dowski Remixes)

Wir wurden mal wieder eines Besseren belehrt. Bei Cadenza, so dachten wir, hat der Luciano sein HQ um das ganze Großhallen Ibiza Zeug rauszuballern. Druckvolle, überproduzierte Großhallensounds, die in den Amnesias, Paschas und DC10 dieser Welt den Kids um die Ohren gehauen werden, auf dass sie das nächste mal wieder fleißig 5o Euro für den Eintritt hinblättern und den DJs ihren Senator Status bei Hin- und Rückflug sichern. Eine Menge vorurteile eben. Wohl weil wir ja gerade nicht Teil dieser Partymeute sind.
Wir hören aber gerne Musik und wenn sie so harmonisch – mit Streichern und Chören besetzt – klingt, wie das bei Rebelski der Fall ist, dann finden wir das einfach gut. Cheesy eben. Wir sind gespannt, ob der Sound (das Original oder der Luciano Remix) auch in der Großhalle funktioniert.

Continue Reading

Gui Boratto – Too Late

Gui Boratto liefert wieder. Die Too Late EP macht die Entscheidung für einen favourite Track schwer. Der gleichnamige Track “Too Late” schmückt sich wie ein Wolf mit Glitzer im seichten Housegesäusel und bringt dann eine sauber produzierte Bassline, dass unsere Kaffeetasse wackelt. Hier wird Open Air Material geliefert.
Heimliches Liebling ist aber “We can Go”. Unruhige Hihats und ein Synthie auf Acid sorgen geben uns das gefühl, dass es völlig ok ist auch mal einen Gui Boratto anzuschmeissen. Der Typ ist einfach vielseitig.

Continue Reading

GRAZE – TheSust / Graze EP (NK 42)

Kanada mal Techno machen. Der musste sein. Die Graze EP vom gleichnamigen Musikantenduo könnte sich unserer Meinung zufolge größerer Bekanntheit erfreuen und daher schreiben wir jetzt was darüber. Damit das dann so kommt.
Deep, trippy, mal flächig, mal gerade, mal rolling beats vom Feinsten – fast jeder Song irgendwie anders als herkömmliche Elektronikmusikprodukte kommt diese geile Scheibe angeperlt und wir feiern das selbstredend hart ab.
“TheSust” entwickelt sich vom auffällig unauffälligen Ambient klicker klicker klimbim Sound zu einem groovig – bassigen Houseschuh, mit dem sichs wunderbar durch die Gegend schwoofen lässt. “Cathode Bias” macht einen auf deepen Chill, doch es kommt anders. Holzauge sei wachsam, denken wir uns. Von “Ques” und “Dexires” werden wir oben gehalten, wobei ersteres noch das womöglich handelsüblichste Stück House der Scheibe ist und letzteres schon wieder von schönen Breaks und dubbigen Einflüssen profitiert. Vom letzten Stück, sinnigerweise “On Board” genannt, werden wir nach diesem Ritt wieder sanft abgesetzt.
Graze beherrschen sowohl die leisen als auch lauten Töne, hoch- und tiefstapeln, vorder- und hintergründig agieren sie, es klickt, schwingt, rumpelt, dröhnt und schiebt, dass es festlichste Freude ist. Eine sehr präzise Architektur, ja, Erzählstruktur zieht sich dabei durch alle Titel, welche sich herrlich dezent in die Synapsen bohren, wie sie sich fast unmerklich aufstapeln, ihre Elemente zueinander in Beziehung treten und dabei direkt konversierend wirken – mehrmaliges Hören macht die Sache demnach nur noch geiler, was für herkömmliche Elektronikmusikprodukte nicht immer gilt. Neben den Erste Sahne Arrangements sollen auch die knackigen, kristallenen oder auch massiven Sounds nicht unerwähnt bleiben, die auf allen Frequenzbändern richtig gelungen daherkommen – nichts fängt zu früh an oder hört zu früh auf, sprich hat keinen richtigen Körper, wie man beim Wein so schön sagt. Eine grundehrliche Mineralsituation, gewissermaßen.
Meisterlich gemastert und dramaturgisch pointiert haben die beiden gewieften Burschen Christian Andersen und Adam Marshall von NewKanada unserer Meinung nach alles richtig gemacht und falls jetzt irgendwer “blöde Avantgardescheiße und nix alltags- oder floortauglich” oder sowas kreischt, sollte das allseits souverän wegignoriert werden.
Wir stellen mal den Hit vor, aber persönlicher Anspieltipp ist “Cathode Bias“, welches lustigerweise die geringste Klickzahl auf Youtube verzeichnet, obwohl es sich um einen äußerst starken Track handelt.

Fazit: Ei der Daus! Diese EP zwiebelt. Und es ist dieser geile Schmerz.

Continue Reading