Rodriguez Jr. – Esperanza (GIANT)

Langsam treibend geht es diesmal los. Ein Intro wie für den Club gemacht. Nur um dann alles in herrlichstes KlickerKlacker aufzugehen zu lassen. Nein der Track ist nicht minimal an sich. Rodiguez Jr. spielt aber mit den Elementen dieses Subgenres. Sphärische Soundpattern schieben sich über die Bassline, werden verzerrt, fast zerrissen, um dann wieder in bester Samplemanier zusammengesetzt und weiter über die Arrangementwiese getrieben zu werden. Jedoch fehlt dem Song ein wenig der letzte Biss, wie man es von den etlichen anderen Rodriguez Tracks gewohnt ist. Vielleicht müssen wir aber nur runter kommen und mal vier, fünf BPM runter schrauben.

Der zweite Track “Chicky Chicky” ist da noch solides Techhouse. Bouncend der Bass – irgendwie geht der in die Beine –  ein paar Sampleschnipsel. Es passiert nicht viel und das ist vermutlich auch die Schwäche. Aber es ist ja auch nur eine “B-Seite”

Rodriguez Jr. – Esperanza anhören und kaufen (ab 10.01.2010)

[rating:4/5]

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Ramon Tapia – Sunka Sanka Pt. 2 (GSR095)

Bei Great Stuff Recordings ist man ja geneigt an Namen wie Tomcraft oder Lützenkirchen zu denken. Ganz zu schweigen von den diversen Sub-Labels, die immer wieder für interessanten Output sorgen.
Aus dieser Münchner Ecke in Technodeutschland hat sich aber, gar nicht so neu, Ramon Tapia aka El Carlitto immer mehr hervorgetan. Mit seiner Sunka Sunka Part Two EP hat er uns aber nun endgültig überzeugt. War sein Sound vorher eher als Techno einzuordnen und lockte mehr den geneigten Bierdeckeltänzern und Rhythmuspfeifern auf die Tanzfläche, wird das Spektrum nun erweitert. Das funktioniert am schnellsten mit einem Remix. Den hat Super Flu beigesteuert und uns umgehauen. Der “Grüne Schlüpfer Remix” geisterte zwar schon vorher in diversen Sets umher, jetzt findet er sich nun ganz prominent auf dem Artwork der GSR 095. Ein Frosch im grünen Schlüpfer – ganz doll lustig.
Nein wirklich. Der Remix erweitert das Bläsergesample des Originals “Colorz” und gibt ihm einen staccatohaften Drive der auf seinem Höhepunkt mit einem kleinen, digitalen Leierkasten konterkariert wird. Herrlich! Kein Gestampfe und Gezappel sondern Lachen, Springen, fröhlich sein. Wenn das Selbstironie des Techno ist, dann bitte mehr davon.
Das Original “Colorz” dürfte hinlänglich bekannt sein und es hat seine Adoleszenz hinter sich und kommt housiger und freundlicher rüber als manch andere Nachbarschaftsbesuche von Ramon Tapia.
“Start It Up” und “The Digg” sind da schon wieder Tapiaesk (wenns denn sowas gäbe). Progressiver, technoider aber sehr sauber und kraftvoll. Ein definitiv guter Jahresabschluss.

PS: Bei juno gibt es von Jamada noch einen exklusiv-track dazu. Der so klingt wie er heißt: Deep In The Jungle mix

Die EP [rating:3.5]
Super Flu Remix [rating:4.5]

Ramon Tapia – Sunka Sanka Pt. 2 hören und kaufen

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Edu Imbernon – Trilopenco (TRAPEZLTD83)

Freunde von Ricardo Villalobos sind auch unsere Freunde. So weit wollen wir mal nicht gehen. Der Spanier Edu Imbernon hat mit Trilopenco ein Stück Bass mit Melodie abgeliefert.
Um dem Ganzen die Bissigkeit zu nehmen wurde das Basspacket mit einem schönen nassen Clap verschnürt und paar Vocal-Samples als Deko platziert. Der Track geht, wie sagt man so schön: nach vorne. Das war es dann aber auch schon viel mehr passiert nicht. Muss es aber auch nicht. Voll und deep mäandert es sich in die Nacht hinein. Wohingegen der Uner & Coyu Remix da eher housigere Töne anschlägt. Effektsamples, variierende Bassline machen die Version ein bischen “mädchenhafter” aber nicht schlechter.

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[rating:3,5:5]

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Kollektiv Turmstrasse – Like The First Day (DIYNAMIC-032)

Wenn sie, zumindest hier in Berlin, live auflegen sind die Clubs voll. Ich kenne viele Leute die mit Techno nicht so viel anfangen können, bei denen aber trotzdem ein Kollektiv Turmstrasse “Kollektiv-Set” in Rotation läuft. So sei all den Sympathisanten von KT die neue Platte der beiden angetragen.

“First Day” – groovt sich leicht ein wie ein neu beginnender Tag. Wir kennen das von “Grillen im Park”. Lauter werdender Rhythmus und ein verträumtes Piano-Sample. Der Song ist nicht deep, er plätschert aber auch nicht an der Oberfläche. Er hat Drive und kommt doch mit Understatement. Zu schwammig umschrieben? Das ist Kollektiv Turmstrasse. Bei “Last Day” wird die Sache schon ernster und tiefer. Mit Punktierter Achtelnote und einer seichter Snare zollt der Track zwar der allgemeinen Housewelle tribut, jedoch hat (wie sooft) Hitpotential um auch bei den Minimalisten aufgenommen zu werden. Ein wunderbarer Jahresabschluss von Kollektiv Turmstrasse.

Kollektiv Turmstrasse – Like The First Day anhören & kaufen

[rating:5:5]

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David Keno – Sissy And The Flute (Paradigma017D)

Quelle: www.paradigmamusik.com
Quelle: www.paradigmamusik.com

David Keno ist cool. Das sagen wir jetzt einfach mal so. Spätestens seit “Discoteca” zuckt es immer leicht in den Hüften, wenn der Herr Keno auf unserer Playlist auftaucht.
Zugegeben wir haben nicht alle Veröffentlichungen von ihm dieses Jahr zu hören bekommen. Aber “Sissy And The Flute” auf Paradigma hat mal wieder Freude bereitet. “The Flute” ist, wie der Name schon sagt, die Flöte die mit einem locker leichten Funk-Beat daher kommt. Kein tot gespieltes Sample, kein endlos langer Break der mit großem Tohuwabohu wieder einsteigt. Nein einfach ein schöner “WarmUpper”. Verspielt aber nicht billig. We like.
“Sissy” ist dagegen ein bisschen sphärischer, deeper, mehr Sonnenuntergang, weniger verspielt, mehr Afterhour. Ach Vergleiche – der Song ist schön und sowas liest man viel zu selten über Techno. Wir fühlen uns an Matzak erinnert oder vielleicht ist es doch ganz anders.

David Keno – Sissy And The Flute anhören & kaufen

[rating:90/100]

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Arado & Den Ishu – Uganda Express (DESOLATX005)

Zugegeben der Track ist ein wenig ans uns vorüber gegangen. Klar, er ist auf Loco Dice/Martin Buttrichs Label DESOLAT erschienen und hat so ziemlich aus jeder Ecke des DJ-Jet-Sets Support bekommen. Man hörte ihn hier und da und doch hab ich ihn nie auf die Wunschliste gepackt. Warum eigentlich?

Wenn Stephan Bodzin mit Ariel Flugzeuge hat rumkreisen lassen, dass einem das Mittelohr den Kopf wackeln lies, so wird in “Uganda Express” die MS Arado vom Stapel gelassen. Wummernd die Bassline, treibend die Snare und dazu bläst es mit ach-was-weiss-ich-wievielen Kilohertz aus dem Tieftöner. Man wird zwar das Gefühl von Großhallentechno nicht los. Aber das Ding funktioniert, wie die verschiedenen YouTube-Clips beweisen. Der Song muss auf Platte her – digitale Formate reichen bei dem Soundspektrum nicht aus. Das war bei Bodzin nicht anders.
Zu beiden anderen Tracks “I Know” und “More” können wir wenig sagen, da sich wir noch auf unsere Bestellung warten. Immerhin in rotem Vinyl!

Arado & Den Ishu – Uganda Express hören & kaufen
[rating:4:5]

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Daniel Steinberg – Rush Me (FMK002)

Arme hoch und abfahrt ging schon immer bei Daniel Steinberg a.k.a. Harry Axt. Unter dem Alter Ego ‘Daniel Steinberg’ durfte man mit “I Like To Be”, “Pay For Me” oder “Viwa La Fiwa” dabei zuhören, was er in alten Swing- und Tonaufnahmen der 20er Jahre entdeckt hat, so geht der lockere minimal Houssound in “Rush Me” weiter.
Etwas unaufgeregt kommt der Sound daher, wenige Breaks, ein schön dahinfließender Bass, aufgepeppt mit kurzen Bläsersamples. Was uns überzeugt hat waren die vocals. Oh mein gott vocals? Nein, kein Handtaschenhouse; ein kurzes “Rush Me” und gut ist. Das die Aussage damit in Kontrast zu dem eher zurückhaltenden Sound steht bedarf einer tiefer gehenden musikwissenschaftlichen Auseinandersetzung. But hey it’s techno. Wir mögen das ding. Am besten ist dabei aber, dass sich der Daniel Steinberg Sound, welcher ja als Pendant zum Technoiden Harry Axt verstanden werden kann. Sich einfach housiger gibt und dabei nicht so “cheesy” wirkt wie so viele Produktionen der letzten Monate.
“Es La Vida” gibt sich da schon ein bißen mehr swinging. Vocals + Bläsersamples, das ganze nicht so ethnomäßig. Hitpotential klingt momentan anders aber das eine oder andere Set kann “Es La Vida” durchaus aufpeppen. Wer sich trotzdem immer leicht an Samims Heater erinnert fühlt schreit bitte laut hier.

Ein wenig enttäuscht, aber auf hohem Niveau waren wir dann von den Format-B Remixen der beiden Songs. Klar die Jungs sind top. Es geht nach vorne. Die sorgen für Stimmung usw. Aber man wird das Gefühl nicht los, dass da immer nur eine Variation aus 3 maximal 4 verschiedenen Drum-Kits existiert, die dann mit ein wenig Trommelwirbel und einer HiHat oder ein paar Klanghölzern clubtauglich geschraubt wird. Gut aber eben auch nix neues. Immerhin kein White Noise.

Daniel Steinberg – Rush Me auf Formatik anhören & kaufen

[rating:4:5]

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