Steve Bug – Pelican Glide

Wikipedia über Steve Bug: “1991 startete Brügesch seine DJ-Karriere mit einem wöchentlichen Engagement im Bremer Club MAXX. 1992 wurde er auch vom Hamburger Unit gebucht, wo er DJ Henry kennenlernte. Die beiden freundeten sich an und begannen, gemeinsam in DJ Henrys Studio Musik zu produzieren. Wenig später erhielt er ein Angebot vom Oldenburger O.M.P.-Studio und gab seinen Job als Friseur auf.

Das ist sowas von sympathisch. Wir wissen nicht, wieviele Ex-Friseure da draussen Beats produzieren oder Auflegen, aber bei Bug wissen wissen wir es nun. Das muss man sich mal vorstellen. Bevor überhaupt einer darüber nachgedacht hat, DJs in Friseurläden zu stellen, gab es schon eine Verbindung von Platte und Kamm. Stark.

Viel mehr gibt es zur Pelican Glide EP auch nicht zu sagen. Steve Bug liefert ab. Düster, schufflend und immer mit der nötigen Energie nach vorne. Dabei hat wohl keiner der Dessous und acuh Poker Flat Sound so mitbestimmt wie er. Auch die B-Seite mit ‘Till It’s Gone’ mit Vocals von Delhia De France überzeugt. Man verdammt, das ist einfach eine Runde Sache. Schnitt perfekt Herr Bug.

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Alli Borem – Destinations EP

Alter geil, Italosound und das mal nicht von den Italoboyz. Laut, dreckig, schwitzend, Alli Borem. Bei Desolat haben sie den Jungen schon vor gut einem Jahr veröffentlicht und seit dem ballert der die dicken Brocken raus. Destinations ist sowas wie der raufbold auf dem Schulhof. Laut, ungehobelt, aber irgendwie bewundernswert und damit ein Antiheld-Track. Wir machen uns gar nicht erst die Mühe, rauszuhören, was da alles in dem Track drin ist. Fest steht, die Destinations EP ist wie eine Horde Halbstarker aus unterschiedlichen Problemvierteln. Für jeden Provokateur ist also was dabei.
Alli Borem – Destinations EP bei Decks

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Alex Niggemann – Materium

Alex Niggemann ist wohl der deutsche Elektroproduzent mit der ausführlichsten Soundcloud Biographie, die wir bisher gesehen haben (zum Teil auch gelesen). Das an sich zeugt von Fleiß und um die richtige Darstellung sollten DJs und Produzenten heutzutage schon bedacht sein. Was dann aber beim geneigten Höhrer am Ende zählt sind die verdammten Beats. Und mit denen weiss Niggemann umzugehen. Die pendings und Echo Modulationen in ‘Materium’ erinnern ein wenig an alte Oxia oder Stephan Bodzin Nummern und da wird uns dann gleich ganz warm ums Herz. Peak Time Alarm mit ordentlich Schub. Anders ausgedrückt, hier will Jemand ganz nach Vorne. Das ist ehrlicher Techno und das sollte man hören. Wieder ein Bulletpoint mehr in der Bio/discographie von Alex Niggemann.

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Sirens of Lesbos – Long Days, Hot Nights

Die heiße Phase der Sommerhymnen geht los. Die bekannten Edit-Bastler haben ja mitlerweile das ganze Jahr Saison. Die Part time Facebook Elektrogemeinde fordert das ja. Und dann kommen da die Sirens of Lesbos (Griechenland … stark) um die Ecke und trällern einfach mal so eine Ibiza Nummer raus. Zu allem Überfluss geht die Nummer auch noch auf Exploited live und der Rest ist dann schon jetzt Geschichte. No further words needed.

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Supernova ft. Natalie Conway – Come With Me

Wir schaffen es aber auch nicht mal unseren Stream aufzuräumen und mal alles anzuhören was da so reingeflattert kommt. Da wäre uns doch was fast die Nummer der beiden Grand Seniors vom britischen Platzhirschlabel Defected durch die Lappen gegangen. Klar, sie machen nix Neues. Seuselnder Gesang, schwermütiger Housebeat, bisschen Clap, bisschen repeat. Aber das Ganze geht eben auch in professionell und in verdammt gut. Da gehen wir mit, so wie Natalie Conway uns eben auffordert.

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Hyenah – The Wish EP

Shuffle shuffle bis zum geht-nicht-mehr. Hier geht aber alles. Hyenah ist einer, der ganz tief in seiner Samplekiste kramt und die gefundenen Soundschnipsel durch Allerherrenfilter durchjagt, nur um danach Versatzstück an Versatzstück aufzureihen und dann surrt das fröhlich wie beim Dominoday. Spannungsbögen kommen hier ganz ohne White-Noise aus und Drops werden mit Understatement reingeschoben. Man das wir das erleben dürfen. Aber wo kommt die Hyäne denn nun her? Afrika, Johannesburg? Oder doch wieder nur Berlin. Der Track ´The Wish’ ist jedenfalls eine Wucht. Da kommt maximal der erste Remix von Manoo noch ran, aber im Grunde macht er nichts Anderes, außer den Shuffle-Sound des Originals zu imitieren. Nice try aber heute beißt die Hyenah als erstes zu.

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Gui Boratto – Take Control

Die Hook ist Segen und Fluch zugleich. Ist sie eingängig trällern alle mit und der Track wird garantiert wiedererkannt. Hören wir sie zu oft, nervt sie und wie skippen weiter. Die Hook ist Pop. Einem dem sowas absolut egal ist, ist Gui Boratto. Der Feuert mit seinem Pop-Techno einfach nur Hits raus, die dann passenderweise zu großen Fußballtunieren ihren Zenit erreichen. Und wir erwischen uns jedes mal dabei, die Nummern abzufeiern. Nach kurzem Selbstzweifel ist das dann auch ok und wir drehen auf.

Man der Junge ist Brasilianer, der muss dieses Jahr quasi abliefern und das tut er. Eingängig, poppig, dufte. Mit Remixen von Danny Daze, Weval und Come and Hell kommt dann auch noch die nötige Ernsthaftigkeit für geneigte Tanzflächenstampfer dazu. Ab nach Brasilien.

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Kabale und Liebe – REALITIVITY LP

Kabale und Liebe - Realitivity
Kabale und Liebe – Realitivity

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Als anheimelnde Feuillton-Durchblättere die wir gerne zu sein pflegen, darf natürlich eine Sympathie für das elektronische Konzeptalbum attestiert werden. Und das gibt es in der Tat noch. Abseits des dramaturgischen Dreiklangs von Alk, MDMA und Keta, bieten 4 Takte auch noch Platz zum Ausruhen und Zuhören. Kabale und Liebe traut sich auf das Spielfeld derer, die auch mal den Staub auf ihren Midi-Keyboards wegwischen und nicht gleich das nächste YouTube-Video wegliken. Auf der Realitivity LP wird dem Detroit Sound mit derart saftig platzierten Kicks die Ehre erwiesen, dass das Immergleiche wie runderneuert klingt. Breaks, Hihats die von weich auf hart auf weich schalten und die Nähe zum Acid Sound machen die Platte zum Durchhörer. Achtung: Konzeptplatte also nicht mal eben an die Bar und den nächsten Track abwarten.

Release ist am 31. Mai aber ein paar snippets hat der Herr Liron van Daalen schon mal gucken lassen. Leider nicht einbindbar, aber hier anhörbar

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