Über das Label Innervision und das Künstlerduo Âme braucht man eigentlich nicht mehr viel zu schreiben. Der Stil ist bekannt. Der Sound wird geliebt und Âme selbst hat sich mit Rej auf dem gleichen Label für immer in der Technoszene verewigt.
Dennoch muss auch das neuere Zeug aus den Händen der beiden Karlsruher unbedingt gehört werden. Subtil geht es los mit einem tief wabernden Beat bei Rrose Selavy. Den Song hatte man in naher Vergangenheit schon oft als Opener auf diversen Sets von Âme gehört. Leicht klackt es im Takt, alles immer um eine Millisekunde verschoben. Dazu ein seichtes Vocal, was ganz gewissenhaft daherflüstert. Wäre der Song von seiner Machart lauter, könnte man fast von Industrial reden. Aber trotz seines Drucks beim Bass ist das eher was für das Cool-Down-Set oder eben zum zu Hause hören. Wirklich deep aber eben nicht mit dem Dampfhammer.
Die Jungesellenmaschine macht mit lang angespielten Synthiesounds gleich eine ganz andere Tür auf. Geloopte und gefilterte Pianoklänge treffen White Noise zu einem kleinen Tratsch. Das ganze Endet plötzlich in der Mitte des Tracks und es wird sich neu aufgebaut. Kann man machen. Nur eben dieses White Noise. Das entwickelt sich langsam zu Nebelmaschine der Technomusik. Der Song lässt einen dennoch herlich abdriften. Denn eins kann man sagen: Gut ist er.
[rating: 7/10]