Affkt – Once Upon A Time (SYNC 001)

Die neue Scheibe von Affkt

Spanien ist im Kommen. Nicht nur was die Touristenhorden angeht die jeden Freitag aus den Berliner Flughäfen strömen sondern auch die spanischen Produzenten werden aktiver. Affkt jedenfalls scheint nicht, wie es der nächste Schritt bei spanischen Touristen ist, in Berlin zu leben sondern sich noch auf dem spanischen Festland zu befinden. So jedenfalls unserer Mutmaßung nach dem Durchhören von Once Upon A Time. Neigen nämlich nach Berlin gezogene Produzenten dazu ihren Sound der allgemeinen Lage anzupassen, merkt man bei Affkt (wie spricht man das eigentlich aus?) eine richtig gute Portion Sonne die der Junge wohl seit frühster Kindheit zum Frühstück bekommt.

House wird hier gespielt, House in einer funky Sorte. Ein clubbiger Beat empfängt einen direkt zu Beginn und stellt einen erstmal den Anderen vor: der schön wabernden Synthiefläche an der Bar oder der angezupften Funkgitarre auf der Tanzfläche die genüßlich Ihre Se/aiten. Alles kurz und knapp bis einem das verträumte Gesumme auf der Bühne begrüßt. Es kann gut sein, dass es kein Summen sondern ein Singen ist aber die Texte verstehen wir nicht. Der Track jedenfalls ist zu diesem Zeitpunkt auch schon 3 Minuten alt und man wähnt sich direkt drin im Arme hochreissenden, schwitzenden spanischen Club. Einer schöner Peaktimer, auch für Berliner Clubs und natürlich für alle Aktivitäten unter freiem Himmel.

Die Remixes die sich noch auf der Platte befinden lassen wir an dieser Stelle unkommentiert. Anderer Stil, andere Richtung, alle irgendwie nicht kapiert, wohin der Track gehen sollte (Annährend vielleicht John Talabot mit seinem Summer Mix)

Wir sind gespannt was auf dem noch jungen Label aus Valencia noch so erscheinen wird. Laut Selbstbeschreibung will man sich nicht nur auf elektronische Musik festlegen.

[rating: 8/10]

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The Martin Brothers – Steal Drums (DB040)

Da haben erst wir vorgestern die neue Sascha Braemer EP noch in den Klee gelobt, wird aus San Francisco schon die nächste Veröffentlichung nachgeschoben, die dann eher nicht so toll ist. Steal Drums soll genau das sein, was es eigentlich auch ist. Nur irgendwie kommt da gar keine richtige Karibikstimmung auf. Zittrig klingt diese eigentlich tolle Instrument. Elektronisch verwurstelt habens die Martin Brothers. Dazu wieder in Kuriositätenkiste des Labels gegriffen, ein paar Drumrolls und alles irgendwie zusammengepappt. Dies ist ein klarer Fall von einer Idee aus der durchaus mehr hätte werden können.

Riva Starr, der Künstler den sich momentan viele ins Boot holen um ihre B-Seiten aufzupeppen, hat dann wenigstens versucht dem drögen Geklöppel etwas mehr Drive zu verpassen. Einige Filter kamen wohl zum Einsatz um dem Song irgendwas Dreckiges abzugewinnen und vielleicht irgendwie noch einen zweiten USP zu verpassen. So richtig rund klingt das aber auch nicht. Schade.

[rating: 5/10]

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Sascha Braemer – The Train EP (DB039)

Dirtybird ist für uns eines der aufregensten Labels der letzten 2 Jahre. Angefangen mit Claude van Stroke und Justin Martin hat die San Francisco Klitsche es geschafft auch der Szene hierzulande ihren Stempel aufzudrücken. Trotz einiger toller und erfolgreicher Hits klang man aber doch immer noch sehr nach Break Beat und Miami (einen Californischen Techno Sound könnte ich nicht beschreiben). So ist es nur logisch, dass man sich auch dem Europäischen Publikum/Markt öffnen möchte. Dafür hat man Sascha Braemer ins Boot geholt.

Und der hat gleich mal scharf geschossen. Mit Go Loco landete Braemer soetwas wie einen Hit und einen guten noch dazu. Aber er hat unserer Meinung nach den Dirtybird Sound ein wenig ausgewaschen und egalisiert. Das ist aber auch recht egal denn die anderen Künstler bleiben nachwievor dem Stil des Labels treu. Braemer et al. scheint das alles aber nicht zu kümmern, denn mit The Train EP macht man gleich mal Party Business.

Los gehts mit The Train und einem herrlich klatschenden Beat bei dem Arme und Füße dieses nette Zucken bekommen. Natürlich durfte sich auch Sascha Breamer aus der Trickkiste der lustigen Soundschnipsel des Labels bedienen und so wirbeln einen einem elektronische Rasseln, Wortfetzten die einen Trainah beschwören und diese, an eine kaputte Heimorgel erinnernden, wabernden Synthiesounds um die Ohren. Das Ganze wird dann nur noch getoppt durch einen versetzten Akkord am Midikeyboard was entfernt an einen herannahenden Zug erinnert. Eine akustische Märklineisenbahn.

Auch beim zweiten Track Fly Flip hält man sich ganz an die Titelnamen. Gefilterte Bassline trifft auf Fliege. Diese Adaption einer Fliege klingt ähnlich wie das natürliche Pendant welches einem bei geöffneten Fenstern gerne nachts um die Ohren summt. Wirklich gut produziert. Somal die Fly Flip schon eher nach Dirtybird klingt und auf von Claude van Stroke in seinen Sets gefühlt unter den Top10 steht.

[rating: 8/10]

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Edwin Oosterwal – Dusty House – Room 4 (REJ007-4)

Die Niederländer hören gern Trance und wenn sie nicht gerade kiffen, dann essen sie Pilze. Soweit eines der Vorurteile. Bei Rejected sieht man das aber anders also das mit dem Trance. Edwin Oosterwal, neben Joris Voorn Co-Mitglied des Labels, legt hier mal ordentlich Kohlen unter den Dampfkessel.

Mit Scrub The Tub wird weniger die Wanne geschrubbt als viel mehr Dielen abgeschliffen. Ein starkes Stück Techno; auf das Wesentliche reduziert und dennoch nicht so tief mit dem Dampfhammer wie es Ben Klock gerne macht.  Die kleine Bass Viertonleiter klettert unermüdlich hinauf und hebt den Song alle 16 Takte ein Stück höher bis nur noch eine stark gefilterte Snare das ganze kurz vorm Zerreissen spannt. Da ist Oosterwal dann doch ganz der Niederländer.

Beim zweiten Track (Beat The Dirt), der sich vom Namen wie das Prolog auf Scrub The Tub liest wird der Bass durch die angezupfte Gitarre ausgetauscht und das ganze mit einem saftigen Housebeat versehen. Dazu ein bißechen Glocksenspiel, Drumroll und und Vocals. Alles in Allem ist es House, wenn auch mit einer gerade Tendenz nach vorne. Hier kann Schmutz von der Tanzfläche gewischt werden.

[rating: 7/10]

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PS: Die Rejected 001 von Cliché fanden wir damals richtig dufte.

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