Eines unserer Lieblingslabels hat, das ist der nicht enden wollende Trend der Zeit, ein Sublabel gegründet und es Acker Dub genannt. Das ist nur sinnvoll, denn Acker Records aus Mecklenburg-Vorpommern war eher für die seichteren Töne verantwortlich. Will man aber den Bass tiefer stellen und auch mal in die Peaktime der DJs vorrücken, dann muss es ein wenig derber werden. Ausser vielleicht bei Efdemin oder Koze.
So hat das Label aus der Entourage von Kombinat 100 eben mal mit Carsten Rauschs Wasserdachs EP den vierten Release raus gebracht. Dubbiger Housesound wird da vors Ohr geknallt. So ganz von dem üblichen Acker Sound konnte man sich dann doch nicht lösen. Alles schön groovig, mit Synthesizer Sound überzogen und nichts für die ländliche Jugend und ihren aufgebohrten Auto-HiFi-Anlagen. Just Believe und Let’s ride sind pures Understatement. Keine anbiederungswürdigen 08/15 Bretter sondern in sich wachsende Basslenden. Leichte Bongosolos konkurrieren bei Just Believe mit einem gut gemasterteten Sub-bass. Eine Snare gibt dem ganzen Struktur und klingt so vertrauensvoll wie die Reiseier, welche man damals im Musikunterricht schütteln musste, wenn der Lehrer den richtigen Einsatz am Triangel nicht zutraute.
Eine Schippe drauf packt Carsten Rausch beim dritten Track. Planquadrat, ein minimal angelehnter Technosound mit deutlich mehr Geschwindigkeit und schön klatschendem Offbeat. Man kann sich vorstellen wir der Herr an seine Drummachine stand und mit dem Kopf genickt hat. Der Sound klingt nicht plastisch aber ein bißchen mehr Dynamik würde man sich schon wünschen.
[rating: 7/10]
Carsten Rausch – Wasserdachs EP (ACKERDUB004) anhören und kaufen