20 Jahre Kompakt – Kollektion 2

Compilations sind ja immer so eine Sache. Man guckt, was man so für Lizenzen auftreiben kann und welches Label/Künstler bereit ist, da drauf veröffentlich zu werden. Gerne sind 2 -3 Hits dabei und die eine oder andere unbekannte Neuentdeckung. Der Rest dann meisten Zeug, was durchgeskippt werden muss. Gekauft werden die Scheiben dann entweder von Barbesitzern, bei denen die Scheibe da wochenlang im Laden dudelt oder der Kundenstamm rekrutiert sich aus Käufern, die nicht nur dem Delphin folgen, sondern die auch zu faul sind, die einzelnen Veröffentlichungen zu verfolgen und/oder einzeln zu erwerben.
Im Falle von Kompakts Kollektion 1 & 2 muss aber unbedingt eine Ausnahme gemacht werden. Hier feiert nicht nur Deutschlands größtes Technolabel 20 jährigen Geburtstag. Nein, ganz nebenbei liefern die Kölner auch noch 20 Jahre Technogeschichte ab, die ihre Künstler maßgeblich mitgeprägt haben. Ganz hypothetisch: nennt man nun diese Compilations sein Eigen, hat man mit Aril Brikha, Michael Mayer, Jürgen Paape, WhoMadeWho oder Superpitcher und Oxia ein breites Spektrum an elektronischer Musik, die nicht nur die tanzflächen gefüllt hat und das noch tut sondern auch mal alle Kinder beisammen im Regal stehen.

19. AUGUST – go get it!


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SOTD: Ricardo Villalobos – Fizheuer Zieheuer

Es gibt so Stücke die müssen erst im Ohr oder Kopf des Hörers reifen. Da wird das Stück am Anfang vielleicht ganz anders gehört und mit der Zeit kristalliert sich soetwas wie eine Intention heraus, die der Komponist oder Produzent erreichen wollte. Oder der Zugang zum Stück ist dem Hörenden vollkommen verschlossen und erst durch eine kulturelle oder soziale Weiterentwicklung kann er sich des Stückes später noch einmal annehmen und findet nun einen Zugang. So oder so ähnlich ist es uns bei Villalobos Fizheuer Zieheuer ergangen.
Als die Platte vor 2 – 3 Jahren hier eintrudelte konnte keiner was mit dem zerschnittenen Track anfangen, der sich erstens über die A- und B-Seite erstreckte und zweitens ein bißchen wie Oktoberfest on Acid anhört. Es wurde dann, auf Grund ihrer Spiellänge, eine bessere Pinkelplatte. Zu Unrecht wie wir nun feststellen müssen.
Ricardo Villalobos zunehmender musikalische Eigenartigkeit und sein Hang zum Avangardismus zum Trotz, ist der Track in etwa das, was ein DJ an so einem Clubabend versucht aufzubauen und das Publikum für sich einzunehmen. Ein Spannungsbogen, ein Set mit Charakter. Das in einem Technotrack zu erreichen ist schwer. Wenn man sich aber auf den Track einlässt, wird das Ganze wie eine kleine verspulte Reise. Ein Ausflug in die WElt der Loops, Echos, Delays und Filter. Sogesehen ein Stück Technogeschichte.

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