Nils Penner – Homage EP (WW005)

Was für ein dämlicher Name für einen vielversprechenden Produzenten. Andererseits sollten wir uns nicht so weit aus dem Fenster lehnen, denn ob der Name Nils Penner künstlerischer Natur ist oder Mutter und Vater gegeben, konnten wir leider nicht in Erfahrung bringen. Auf sich aufmerksam gemacht hat Nils Penner jedoch zusammen mit Muder in ihrem bisher bekanntesten Song Presence Of Another Man. Jetzt wird nachgeliefert.

Der Song liegt hier schon seit einer Weile rum und fast hätten wir ihn ungehört weggepackt. Dann aber eines besseren besonnen und siehe da, die Sonne ging auf.  Nils Penner muss beim Track Homage entweder auf irgendwas Bewusstseinserweiterndem gewesen sein, in melancholischer Habachtstellung an irgendeinem Strand der Welt gesessen haben oder einfach nur gut drauf gewesen sein. Denn dieser Track ist einfach nur … gleich kommts … schön! Jazzelemente flattern federleicht über einem wie Stachelrochen in der Tiefsee. Sanfte Flächen und das ein an ein verzerrtes Didgeridoo erinnerndes Flackern im Hintergrund machen sich keine Mühe direkt ins Rampenlicht zu treten. Den Job übernehmen hier die doch recht straighte Drumline nebst ihren HiHats. Die wiederrum wird aber durch Jungs und Mädel aus der Synthie und Flächenabteilung locker leicht abgefedert. Um dem ganzen noch die Sahnehaube aufzusetzen gibt es, na was wohl, Vocals. „This is eye/isle of the sunshine“, alles nicht zum Einschlafen aber auch nicht zum Durchdrehen.

Wir wissen nicht an was oder wen diese Hom(m)age gerichtet ist. Es ist im Grunde auch egal denn wir lieben den Track.

Es sind noch zwei weitere Tracks mit dabei für die unsere Gefühlsempfindlichkeit aber leider aufgebraucht ist.

[rating: 10/10]

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PS: Auf der Seite des betreuenden Labels Wazi Wazi Music gibt es auch gerade ein nettes Set von Nils Penner zum Hören.

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Samuel L Session – The Man With The Case Remixes (BAO025)

Remixplatten sind immer auch ein Griff in die Überraschungskiste. Einerseits können sich ganz großartige Perlen darauf befinden, die das Original weiter Aufschrauben und noch mehr herauskitzeln bzw. völlig neu interpretieren. Andererseits könnte auch bei einem schlechten Original der Remixer nur lauwarmes Wurstwasser produzieren bzw. aus einem guten Stück Musik nur Abgestandenes, Beliebiges produzieren.

Bei den The Man With The Case Remixes hat das Label Be As One Imprint nun voll auf Sieg gesetzt. Labelchef Shlomi Aber hat sich neben Reboot von Cadenza und Stacey Pullen (a.k.a. Detroit Techno Ikone) an die Werkbank gesetzt und gleich mal ein paar Filetstücke von Samuel L Session verarbeitet.

Los gehts sehr organisch mit Big Bad Drums dem Shlomi Aber erstmal die Cheesyness entzogen hat und den Wumsmodulator drunter gelegt hat. Das Ding (wir nennen es mal so) ist feinstes Schlagzeuggehämmer direkt ins Stammhirn. Allerdings ist dieser Track in seiner Aufmachung viel komplexer und direkter als das Tool 9/96 der Italoboyz wo einem die Drumsticks irgendwann zum Halse raushängen dürften. Shlomi Aber ist bekannt für etwas härteren Sound und weiss genau was Drums big and bad macht.

War das Original von The Soloist noch mit Synthiekreissägen und netten Flächen unterlegt, so hat Reboot hier erheblich weniger rumgeschraubt als Shlomi Aber. Die Kreissäge schreit im Hintergrund immer noch leise vor sich hin und auch die Synthieflächen stoßen sich im Einheitstanz des 4/4 Diktats noch die Köpfe aneinander. Schneller ist der Track geworden und ein wenig deeper. Mehr Cadenza weniger Detroit, da hätte sich Reboot ruhig etwas trauen können.

Detroit wird es dann jedoch bei Sections von Stacey Pullen. Stark verspult und hart in der Sache. Klare Kickdrums und die unvermeidbaren Handclaps hämmern um stringente Snares herum. Auch dieser Track wieder etwas für die Freunde der nativeren Technomusik. Verträumt klingt anders. Das muss es auch nicht. Ein sauber abgewogenes Stück Hüfttechno ohne Knochen. No more Comments.

Die Größte Kehrtwende hat Samuel selber gemacht, indem er sich The Soloist nochmals vorgenommen hat und alles flächen- und Kreissägenhafte in Rente geschickt hat und konsquent auf Glockenspiel und Percussion gesetzt hat. Ein Vorwärts immer Rückwärts nimmer Track (ohne politische Hintergedanken) und ein würdiger Abschluss dieser Platte.

[rating: 8/10]

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AKA AKA – Ich & Du (SVT 048)

Ach das ist ein Dilemma mit AKA AKA. Auf jeden Fall für uns. Eigentlich mochten wir die nie so richtig. Naja fast. Ein klein wenig zu prollig, zu anbiedernd, oben drauf ein Stück zu sehr auf den Hit gemünzt. Auf der einen oder anderen Veranstaltung auf der Cotumo (einer der beiden AKAs) auflegte, waren wir dann doch und hatten ausnahmsweise nichts zu meckern. Dann fingen die beiden (den anderen AKA kannten wir nicht und haben auch nie von ihm gehört) plötzlich an, selber Musik zu machen und brachten auch gleich mal auf Stil vor Talent ihren Woody Woodpecker raus. Verhaltenes Horchen. Die weiteren Remixe, Releases und Gigs waren fast gut genug, um unser Vorurteil zu bestätigen. Aber jetzt kommen die mit Ich & Du und wir hören endlich mal genauer hin bzw. streifen mal unsere Animositäten ab.

Ich & Du ist einer dieser Songs nach deren Schema eine Heavy Roatation im Radio funktioniert. Nur oft genug spielen und schon steigt die Zahl derer, die es hören oder haben wollen. “Ich und Du und Susanne und Klaus-Dieter gehen tanzen”, triviale Aussagen sind in der elektronischen Tanzmusik das dadaistische Element mit dem es sich zu spielen lohnt. Der hier funktioniert aber wirklich (Wie der hier übrigens auch). Es ist der Mitsing- und Erinnerungsfaktor der hier eingesetzt wird. Der Track selbst kommt relativ nackig daher: Drumline, Bassline, Geklicke und dann wird das Thema (die Ich und Du Line) in verschiedenen Versatzstücken eingespielt. Im Grunde ist das ein gutes Stück Pop – zumindest was den Aufbau angeht. Aber, fuck it, er macht Spass und gefällt und wir sind mitten drin im Strudel des Elektropop. Darüber hinaus würde es nicht wundern, wenn Ich & Du morgen im Radio läuft.

Ganz anders sieht es dann schon beim 2. Stück der Platte aus. 4 Fäuste Für Ein Hallelujah ist, der Name verrät es ja schon, allerfeinster Bud Spencer und Terrence Hill Techno. Das Ding ist sowas von auf die Fresse, dass einem die Ohren schlackern. Eine schiebende Bassline drückt den Hörer immer wieder aus der Ringecke auf die KampfTanzfläche wo die Kampfgeräusche nur so auf ihn einschlagen. Punchline ist hier definitiv etwas anderes als was es eigentlich sein sollte. Der eine oder andere kennt sicher die schön verstärkten Sounds, wenn Bud Spencers Faust auf die Gesischter seiner Gegner trifft. 4 Fäuste Für Ein Hallelujah ist sozusagen das Hörspiel dazu. Auch war gerade dieser Track der Grund, weshalb wir uns die Platte überhaupt besorgt haben.

Den 3. Track lassen wir einfach mal aus. Lohnt nicht.

[rating: 9/10]

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Fausto Messina – Boungaville EP (DIYC041)

“Kennste diesen Song mit der Clarinette, Bongo, Zitter, Ukulele, (Instrument der Wahl bitte einsetzen) …  Na den, den der DJ XYZ immer spielt! Kennt ihr sicher, oder?

Ja wir auch. Die Ethnowelle will und will nicht aufhören. Wenn man sich dem jedoch total verweigert, geht einem aber auch schonmal das eine oder andere Fundstück durch die Lappen. Wie zum Beispiel die Boungaville EP aus dem Hause Diynamic. Da hat man es leider nicht noch nicht geschafft sein Website auf den neuesten Stand zu bringen. Drum übernehmen wir das mal, zumindest was No. 41 im Katalog angeht.

Fausto Messina war uns bis jetzt eher unbekannt, im südlicheren Europa scheint der Italiener jedoch eine größere Nummer zu sein. Schöne Blumen hat er schonmal auf seiner Website. Also rein in die Vollen.

Der erste Track Amor Lleno De Esperanza ist dann auch gleich eine gute Portion House. Mit einem verschurbeltem Sample das uns doch recht stark an den Klassiker von Eddie Amador erinnert. Amor Lleno poltert gut geht schlechte Laune an und spielt recht frech mit seinen verschachtelten Claps und Snares. Dazu, so will es das einmaleins der House Musik, noch ein paar gestreute Vocalteile und fertig ist er der erste Track. Da geht noch was.

Das da was geht zeigt Tomelas Frias mit den oben angesprochenen Klarinettensamples. Vom Rhythmusmuster ganz klar Diynamic Sound. Groovende, schwingende Beats verabreden sich mit White Noise und dem netten Blasinstrument zum Springen auf der Wiese. Um das Ensemble noch ein wenig trippiger zu gestalten gesellen sich noch ein paar Peaks und Synthieelemente dazu. So wirds nicht langweilig und wir können die Platte laufen lassen. Bis zu Boungaville dem retadierenden Moment der EP. “Tempo raus aber die Panflöte lassen wir mal drin Luigi”, so oder so ähnlich muss das im Studio abgegangen sein. Verspulter wirds und tiefer. Verschachtelte Percussions umspringen die Bassline und sorgen für diesen nach Techno klingende Atmosphäre die sich dann aber doch nur als Tech-House entpuppt. Man kennt das, denn spätestens wenn die Panflöte wieder einsetzt ist der Konsument wieder wach oder bereits im Koma.

Als kleiner Bonus ist von Tomelas Frias noch eine “swing version” dabei. Im Grunde ist das Ethnohouse pur. Mit anderen Worten die Strassenmusikantenbande trifft sich und jammt (bruchstückenhaft versteht sich). Swing ist das nicht und der einzige der swingt ist der DJ beim Gedanken an den nächsten Song.

[rating: 7/10]

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Marcin Czubala – Minskaya EP (8Bit 024)

Vinyl Shot

Minimale, loopbasierte Housemusik, so müsste man den Sound von Marcin Czubala beschreiben. Diesmal geht es heiter auf dem 8Bit Label von Nick Curly weiter.

Los geht es mit Don’t Need The Sun To Shine, da hat Czubala gleich mal alles eingepackt was er für seinen Tag am See so braucht. Locker groovende 808 Beats, ein paar Bongos und stilisierte Vocaleffekte. Alles ganz piano und damit auch mit Understatement beseelt. Ein paar Percussionelemente brechen die vor sich hin wurstelnde Bassline immer mal wieder auf und sorgen für kleine wache Augenblicke. Das ist moderner House für die Mitte des Sets.

Weiter nach ob im Gehörgang siedelt sich Revive La Noche an. Bassline und Drums sind hier eher willige Erfüllungsgehilfen, denn Claps, Filter und Synthiesounds spielen hier klar die Protagonisten des sommerlichen Stelldicheins. Ich würde ja noch gerne mehr dazu schreiben aber es ist halt minimaler Sound, da möchte man eher was weglassen als noch was dazu dichten. Ausser vielleicht beim dritten Stück der EP Closely Separated, einem dem Breakbeat nicht unähnlichem Stück, bei dem Marcin Czubala die Snare im Hintergrund durchzittern lässt und Percussion mit funky Samples in die Arena wirft. Funktioniert einfach.

Im Grunde ist das eine solide House-EP die eher für Wald und Wiese taugt und ihre Freunde bei den Anhängern minimaler als auch housiger Musik finden wird.

[rating: 6/10]

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Butch – XTC (PURE061)

Zurück in die 90er geht es diesmal mit Butch. XTC, das war damals eines der Themen, welches ganz gerne in Songs behandelt wurde. Nicht dass die Sache durch wäre. MDMA ist scheinbar immer noch ein Thema auf Seiten der Produzenten und auch die Analogie zur Ekstase ist ein Spielball der Musikschaffenden gewesen. Ekstase scheint dann auch die Richtung zu sein, in die Butch seine Hörer drücken möchte. Ja drücken, denn der Song macht Druck. Schnell poltert er los und die Bassline schiebt alles nach Vorne, was sich ihr in den Weg stellt. Ein paar Vocals trällern irgendwas von Ecstasy, was eh keiner verstehen muss, da in dem Augenblick eh meistens der Nebel um einen rauscht und die Mittanzenden schreiend die Arme in die Luft reissen. Das Ding ist Ibiza und Co. Nun war Butch schon in der Vergangenheit kein Kostverächter, was potente Großhallenbrecher angeht. Er kennt sein Handwerk und auch diesmal gönnt er einem keine Pause. XTC, ist Techno pur. Da passt dann auch das Label auf dem veröffentlicht wird: Die Hollandbude 100% Pure.

Auf der B-Seite wurde dann auch gleich Kollaborationsliebling Riva Starr dazu geholt und der Mann hat gleich mal das Thema Ekstase weiter gedreht. Da flattern einem die Vocalschnipsel von links nach rechts im Stereosound das man denkt, man wird verfolgt.  Hier wird dann aber, darauf hat Butch knallhart verzichtet, wieder mal das gute alte White Noise ausgepackt. Damit sollte nun langsam aber sich mal schluss sein.  Im Grund ist bei Starr alles ein wenig mehr cheesy aber bei Weitem nicht weniger Druckvoll sondern sogar leicht trippig. Man kennt sich halt, von wo auch immer.

[rating: 7/10]

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Radio Slave – Roof Top (REKD 007D)

Radio Slave bringt seichtere Töne Was hat Matt Edwards alias Radio Slave nicht schon alles an großartigen Hits produziert. Darüber hinaus als Remixer für die unterschiedlichsten Künstler agiert und ist dann auch noch mehrmals zum Produzent des Jahres gewählt worden. Grund genug, Neuveröffentlichungen von Radio Slave auch wirklich mal anzuhören.

Roof Top kommt spärlich daher. Momentan nur als Digitalrelease und ohne Beigaben in Form von Tools oder remixes, das kann aber, wie die Erfahrung zeigt, noch werden. Die Vinyl wird irgendwann im Oktober erwartet. Verrückte Welt. Der Song ist wirklich Roof Top Musik. Für die Clubdächer dieser Welt, welche bekanntermaßen nur im Sommer bespielt werden können. Da der Sound des Sommers nunmal House ist, lies es sich Radio Slave auch nicht nehmen, diesem Genre seinen Stempel aufzudrücken. Die Bassline kommt, wie man es eigentlich gewohnt ist, hart und mächtig stampfend daher, fast wähnt man sich als falle gerade ein Stück rohes Fleisch auf einen ein, wie man bei Matt Edwards RJ den Eindruck gewinnen konnte. Als dann aber die Synthies einsetzen, wähnt man sich auf der sicheren Seite. Roof Top möchte keinen Geschwindigkeitsrekord aufstellen aber auch nicht einschlafen. Etwas dazwischen, was irgendwie pendelt zwischen fußwippend Sitzen und locker schwoofend. Sehr genehm. Stillistisch beschränkt sich Radio Slave aufs Wesentliche. Als einzige weitere Spur lässt er nur noch ein nicht näher definiertes Trötinstrument zu welches einem sein Thema um die Ohren säuselt. Wir lassen die Handtasche zu Hause und packen die Sonnencreme fürs Dach ein.

[rating: 7/10]

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Sascha Braemer & Niconé (Philip Bader, Nico Schwind) – Thänk You (Bar25-14Rec)

Thänk You möchte man sagen an die Bar 25, dass sie zu einem Mythos beigetragen hat, der über der Berliner Technoszene schwebt, dass sie für einige SaSoMo mit erfunden hat. Da wir aber hier nicht auf das gleichnamige und angelehnte Etablissement eingehen wollen, sondern auf das Label nebst Künstler, belassen wir es dabei.

Tech-House-Polka knallen einem Bader, Schwind und Braemer um die Ohren. Wie schon bei Nur Mal Kurz kokettiert man wieder mit dem sonntäglichen “Wohnzimmer” der Berliner Partyszene und scheut sich auch nicht um eine zufällig passende Radiotauglichkeit des Tracks. Jedenfalls wird der entsprechend geschnittene Edit beim Digitalrelease gleich mitgeliefert.

All das ist aber vergessen, schmeisst man Thänk You einmal an. Wir müssen dem Pressetext zustimmen, wenn es heißt, dass sich da ein Bar25-Sound herausbildet. Grooviger Tech-House mit einem Schmunzeln und dem ironischen Einsatz von Vocals, die mal dreckig mal vordergründig mal lachend sind. Mitschunkeltechno auf hohem Niveau. Knackige Beats und eine angezupfte Snare machen hier den 4/4 Takt zum Vergnügen. Der Track hält sich nicht lange mit Peaks oder sonstigen Auf-/Ab- oder Umbauten auf, sondern kommt gleich zur Sache. Warum nicht öfter so?

Die Remixes der drei Herren decken das ganze Spektrum von Minimal, Techno und Deepness ab. Manchmal etwas einfallslos und zu verspult aber dennoch spielbar. Eine schöne Dreingabe ist das Barcapella Tool was für den geneigten Remixer oder Mashupper wohl ein paar neue Möglichkeiten bietet, die Vocals doch einfach mal woanders einzusetzen.

Auf jeden Fall werden wir diesen Song die kommenden Wochen am Ende des einen oder anderen Sets hören.

[rating: 9/10]

Philip Bader, Nico Schwind, Sascha Braemer – Thänk You (Bar25-14Rec) – anhören und kaufen

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Pitto – Sea Lion Woman (OXCY004) [Feist Bootleg]

Wenn nicht die Niederlande dann zumindest Italien. So scheint es diesen Sommer zu jedenfalls das Kredo der Europäischen Elektroszene zu sein. Und die Hitdichte aus diesen beiden Ländern ist verdächtig hoch. Diesmal hat Pitto den Vogel abgeschossen. Der Song ist fast schon tot gespielt, durch unzählige A-Level DJ-Mixes. Was jedoch nichts daran ändert, dass die Distributionswege für die Retailplatte doch etwas länger sind als das schnell gestampfte Promoscheibchen.
Mit Sea Lion Woman flattert aber nun ein schönes Stück House in die Playlist, welches durch diverse Remixbeigaben einen echten Mehrwert hat. Das Label OXYD City, ein Sublabel von OXYD Records (deren Website gerade irgendwie zerschossen ist), legt hier ganz präzise das Ohr an die swinging Mood dieses Sommers. Das Originalstück von Feist, wird hier in guter Handwerkskunst für die Tanzfläche adaptiert. Was vorher noch als Bootleg umhergeisterte wird nun als eigenständiger Release an den geneigten Hörer gebracht. Wohl ein Grund für die längere Verzögerung, die guten alten Rechte zum Remixen.

Handclaps alter Schule und eine daherzwitschernde Snare bereiten das Rhythmusbett auf dem die weiblichen Vocals ausgelassen rumspringen. Damit das ganze auch House genannt werden kommen dann noch ein genüsslich pumpender Beat dazu und alle nur so yeah.

Die Re-Edits von von Pirupa und Combo sind im Großen und Ganzen entweder etwas dubbiger (Pirupa) oder langsamer und mehr swingend für den Hausgebrauch (Combo). Auf alle Fälle eine schöne Zusammenstellung.

[rating: 8/10]

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Moonbeam – Distance (TRAUMV 126)

Traumschallplatten; ein Label welches erstens für ein breiteres Spektrum an elektronischer Musik steht und zweitens eines der beständigsten und größeren Label der hiesigen Elektrolabellandschaft darstellt. Aber auch hier scheint man gerade auf Bewährtes zu setzen und schickt mit der Katalognummer 126 Moonbeam ins Rennen. Die beiden lassen sich auch nicht lumpen und schnalzen einem dermaßen sauber abgemischte Claps, Synths und HiHats um die Ohren, dass es selbst am Telefon noch sauber klingt. Was nach diesem Aufbau beim ersten Track Distance kommt ist deepe Clubtauglichkeit. Ein Song der, man kan es nicht anders sagen, funktioniert und professionell produziert ist. Auch wenn diese Äußerung recht technisch und kühl klingt, der Song das Zeug zum Augen schließen und treiben lassen … mitten auf der Tanzfläche.

Bei The Underwater World hat man es dann schon fast zu weit getrieben mit einem flangerndem Bass und sehr käsigen Synthesizer Sounds. Eher was für die Lieblinge niederländischer Großhallenmusik. Oder wür müssen toleranter werden und eingestehen, dass immer mehr Tranceelemente auch in die konventionelle elektronische Musik Einzug halten. Aber das möchten wir eigentlich nicht. The Underwater World ist jedenfalls fast der kleine Schritt zuviel.

Der letzte Track des Releases will es dann nochmal wissen. Acidelemente mit Whitenoise und KlickerKlacker. Außerdem hat noch jemand heimlich am Tempo gedreht, sodass die ganze Nummer ein wenig hastiger wirkt. Schade eigentlich, denn Distance klang am Anfang recht vielversprechend. Anyways, in Zeiten von MP3 kann man sich ja auch getrost nur einzelne Tracks kaufen.

[rating: 6/10] inkl. der letzten 2 Tracks

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PS: Von Distance gibt es beim MP3 Release noch den Fresca Hilly Billy Remix. Angesichts des Namens braucht der Track wohl nicht weiter erklärt werden. Aber soviel sei gesagt, er ist so ziemlich das Gegenteil vom Original. siehe Video

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